Zwischen März und Oktober wird wohl kaum ein Hundebesitzer drum herumkommen, sich mit dem Thema Zecken zu beschäftigen. Sie warten in Wiesen und im Unterholz, um sich an unsere Hunde oder andere Tiere zu heften. Die scheinbar harmlosen kleinen Tierchen können aber schwere Krankheiten übertragen.
Zecken als Überträger
Ein einziger Biss kann ausreichen, um deinen Hund mit Krankheitserregern von Borreliose, FSME, Anaplasmose, Ehrlichiose und Babesiose zu infizieren.
Ob es zu einer Infektion kommt, hängt von den Lebensumständen des Hundes und von seinem Immunsystem ab. Die Erreger werden meistens nicht direkt mit dem Biss übertragen, sondern erst nach mehreren Stunden. Daher ist es wichtig die Zecken frühzeitig zu entdecken und zu entfernen.
Ein besonders großes Risiko herrscht in den bayerischen Gebieten sowie Österreich.
Unbehandelte Infektionen können zu chronischen Gelenkerkrankungen führen und sogar im Tod enden.
Borreliose ist die verbreitete „Zeckenkrankeit“. Während die Infektion innerhalb eines Tages stattfinden kann, können die Symptome erst deutlich später, manchmal Monate oder gar Jahre, auftreten.
Hunde, die mit Borreliose infiziert sind, leiden unter Fieber, Gliederschmerzen, Gelenksentzündungen, Muskelschwäche, Lymphknotenschwellungen und Störungen im Nervensystem.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
ist eine Form der Hirnhautentzündung und macht sich bei Hunden durch Krämpfe, Lähmungen, Fieber und Nervenausfälle bemerkbar. Bei der FSME handelt es sich um eine Viruserkrankung, die am häufigsten in Bayern und Baden-Württemberg auftritt.
Anaplasmose zerstört bei Hunden die weißen Blutkörperchen und führt zu Schlappheit, Gewichtsverlust, hohem Fieber sowie Beeinträchtigungen im Nervensystem, Blutarmut und Entzündungen der Gelenke.
Ehrlichiose und Babesiose
Bei beiden handelt es sich um eine bakterielle Infektion mit einer Inkubationszeit von 1-3 Wochen. Ehrlichiose greift ebenfalls die weißen Blutkörperchen an und kann neben Gelenkproblemen und Blutungen sogar tödlich enden. Babesiose befällt die roten Blutkörperchen und wird auch als Hundemalaria bezeichnet. Hier kommt es zur Blutarmut, Fieber, Appetitlosigkeit und blutigem Urin.
Beide Erkrankungen sind relativ selten.
Was du über Zecken wissen solltest
Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Zeckenarten sind der Holzbock, die Bundtzecke und die Auwaldzecke. Sie werden bei Temperaturen ab sieben Grad aktiv und halten sich an warmen und feuchten Gebieten, wie Gebüschen, Gräsern, Farnen und im Unterholz auf.
Obwohl Zecken taub und blind sind, finden sie ihre Beute durch Erschütterungen, Körperwärme sowie deren Atem und heften sich ins Fell. Die Zecke sucht sich eine feuchte und dünne Stelle, um mit dem Blutsaugen zu beginnen. Häufig betroffen sind Achseln, Bauch, Ohren, Genitalien, Kopf und Hals. Das Blutsaugen kann bis zu sieben Tage andauern, wobei Zecken in dieser Zeit auf das bis zu 200-fache ihres Volumens anwachsen können und erst dann abfallen, wenn sie satt sind.
Zeckenschutz
Am sichersten ist eine Zeckenprophylaxe, die sich über das ganze Jahr erstreckt. Tierärzte verfügen über geruchslose und wasserfeste Produkte, die Schutz vor den unerwünschten Zecken bieten. Im Schnitt halten die Produkte mehrere Wochen oder Monate an.
Das richtige Entfernen
Je eher du die Zecke aus dem Hundefell entfernst, desto größer ist die Chance, dass noch keine Krankheitserreger übertragen wurden. Auch wenn bei deinem Hund eine Prophylaxe vom Tierarzt gemacht wurde, solltest du das Fell deines Hundes nach jedem Spaziergang nach den Blutsaugern durchsuchen.
Besonders wichtig bei der Zeckenentfernung ist die Technik! Du solltest die Zecke mit einer feinen Pinzette hautnah fassen und behutsam, gerade nach oben aus dem Hundekörper ziehen. Ansonsten droht die Gefahr, beim Entfernen den Mageninhalt der Zecke, samt Krankheitserregern, in den Blutkreislauf des Hundes zu quetschen.