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Mensch oder Hund - wer erzieht wen?

27.4.2020 · Haltung

Wer erzieht hier wen?

Häufig wollen wir unseren Hunden etwas Gutes tun und erreichen damit genau das Gegenteil.

Dein Hund verknüpft jede deiner Reaktionen mit seinem Verhalten, wodurch häufig neue Verhaltensmuster entstehen, die wir Besitzer uns zuerst nicht erklären können. Hier handelt es sich nicht um besondere Ereignisse, sondern vielmehr um Alltagsituationen, wie z.B:

- Der Hund bettelt am Tisch und wir können nicht widerstehen etwas abzugeben.

- Er humpelt und wir betüddeln ihn ganz besonders.

- Er wirft die Wasserschüssel um und wir stellen neues Wasser hin.

- Er mäkelt am Fressen und wir rühren Schmackhafteres unter.

- Er zerbeißt den Schuh und wir schimpfen mit ihm, aber danach wird geschmust, denn es tut uns ja leid.

Hundeerziehung findet nicht nur im Training und mit Übungen statt, sondern ist allgegenwärtig. Deshalb sollte dir genau bewusst sein, wie du auf deinen Hund reagierst und was er aus deinen Handlungen mitnimmt.

Du kannst seine Verhaltensmuster durch deine Reaktion lenken. Es kommt ganz darauf an, wie du reagierst.

Deshalb solltest du dir schon im Vorfeld überlegen, wie dein Hund sich in bestimmten Situationen verhalten soll und dementsprechend reagieren. Zu viel "Mitleid" und "betüddeln" bei Krankheit gibt deinem Hund das Gefühl, dass er deine Aufmerksamkeit bekommt, wenn er die Krankheitssymptome zeigt. So wird er diese in Zukunft vielleicht nachahmen, obwohl es ihm körperlich gut geht. Natürlich solltest du ihn in dieser Zeit auch nicht alleine lassen. Schenke ihm nicht viel mehr Aufmerksamkeit als gewohnt.

Zu überschwängliche Begrüßungen oder Verabschiedungen lassen das "Alleinsein" auf deinen Hund als etwas Besonderes wirken. Versuche im Umgang gelassen zu bleiben. Wenn dein Hund etwas besonders gut macht kann er natürlich belohnt werden.

Wenn du zu der category Besitzer gehörst, die sich bei ihren Hunden nach einer Bestrafung oder Schimpfen mit einer Kuscheleinheit entschuldigen will, kannst du einen neuen Erziehungsweg ausprobieren. Versuche komplett auf Strafe zu verzichten und deinen Hund durch Lob und Konsequenz zu erziehen. Fehlverhalten wird ignoriert, gewünschtes Verhalten bestätigt. Das sorgt für weniger Verwirrung beim Vierbeiner.

Anstatt das Futter deines Hundes mit Leckereien anzureichern, solltest du einmal checken, ob das Futter für deinen Hund überhaupt geeignet ist. Wenn er keine Unverträglichkeiten aufweist und das Futter seinen Bedarf deckt, wird er es schon fressen. Rührst du vorher schon "bessere" Sachen mit rein, merkt sich dein Hund, dass er, wenn er mit dem Fressen wartet, noch besseres Futter bekommt.

Falls dein Hund wirklich gar nicht frisst kannst du versuchen die Futtersorte zu wechseln, ansonsten solltest du einen Tierarzt aufsuchen, da dieses Verhalten auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen kann. Schau dir gern einmal den Futterkonfigurator von hurrado an, in dem du deiner Fellnase die für ihn beste Mischung konfigurieren kannst.

Wichtig in der Erziehung ist es konsequent zu bleiben. Auch wenn dein Hund nichts vom Esstisch bekommt, wird er dich nicht weniger lieben. Wir sollten unsere Vierbeiner nicht "vermenschlichen" und versuchen mehr aus ihrer Sicht zu denken.


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von: Lisa